Der Diabetologe rät: Augenärzte tropft die Diabetiker-Augen weit!
Auf Nummer sicher: bei der Augenuntersuchung immer weit tropfen! Wem sein Augenlicht wichtig ist, sollte als Diabetiker darauf achten, dass der Augenarzt die Pupillen vor der Augenhintergrund-Untersuchung weit tropft! Eine aktuelle amerikanische Studie zeigt, dass ohne das Weittropfen wichtige Befunde übersehen werden.
Bei den 100 Diabetikern, die über 4 Jahre beobachtet wurden, zeigte sich, die krankhaften Veränderungen in den weit außenliegenden Netzhautarealen beginnen, die nur durch das weittropfen eingesehen werden können.
Diese weit außen liegenden Veränderungen haben ein 3,2-fach höheres Risiko für eine Befundzunahme und auch für den Übergang in das sogenannte proliferative Stadium.
Dies ist deshalb besonders wichtig, weil dieses Stadium oft eine Lasertherapie erfordert.
Einige Untersucher glaubten, auch ohne Weittropfen ausreichend gut zu diagnostizieren, dies wurde durch die vorliegende Studie widerlegt.
Fazit: Untersuchung des Augenhintergrundes bei Diabetikern nur am weitgetropften Auge.
Für die Patienten bedeutet dies , dass sie nach der Untersuchung für viele Stunden kein Kraftfahrzeug oder Fahrrad führen dürfen, da das Sehen erheblich eingeschränkt ist und auch die Blendempfindlichkeit stark ansteigt.
Aber es lohnt sich! Gehen Sie auf Nummer sicher - keine Augenhintergrund-Untersuchung bei Diabetikern ohne Weittropfen!
Quelle:Silvia PS et al., Ophthalmology 2015, 122:949-956