Chinesische Diabetologen zu Besuch im L1-Ärztehaus
Es klingt ganz anders als sonst im Diabeteszentrum L1 in der Lohstraße: 18 chinesische Ärztinnen und Ärzte samt Reisebegleiter und Übersetzerin bevölkern die diabetologische Schwerpunktpraxis von Dr. Andreas Lueg. Jedes Zimmer wird angesehen und intensiv über die verschiedenen Tätigkeiten in der Spezialpraxis diskutiert. Die Patientenschulung für Diabetes und Hypertonie fanden besonderes Interesse der Gäste aus Peking.
Die Delegation ist im Auftrag der chinesischen Regierung in Hameln. Im Rahmen des „Deutsch-chinesische Gesundheitsdialogs“, der 2014 zwischen der Volksrepublik China und er Bundesrepublik Deutschland ins Leben gerufen wurde. Es soll ein lebendiger Wissensaustausch erfolgen. Die chinesische Regierung möchte ein gerechtes und innovatives medizinisches Versorgungssystems in China etablieren.
Der erste Besuch im Rahmen des Dialogs führte die Delegation für je einen Tag nach Berlin und Hamburg, die letzten drei Tage kamen die chinesischen Ärzte nach Hameln.
Unter der Leitung von Dr. Andreas Lueg erfuhr die Delegation nicht nur, wie eine diabetologische Spezialpraxis funktioniert, sondern auch, wie wichtig eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Diabetologie ist. Unter einem Dach sind im L1-Ärztehaus in der Lohstraße das Diabeteszentrum L1, die Orthopädie-Schuhtechnik Siegmann, die Podologin Frau Kramer und der Apotheker Reinhard Rüppell (Mühlen-Apotheke) untergebracht. Aus der unmittelbaren räumlichen Nähe ergibt sich eine besonders effektive Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten.
Die chinesischen Ärzte konnten sich vor Ort direkt über die praktische Arbeit dieser Berufsgruppen informieren. Die Orthopädie-Schuhmachermeister Peter Siegmann und Frederik Weiß stellten die Fußdruckmessung und die Möglichkeiten der Schuhversorgung vor und beantworteten unzählige Fragen. Die Podologin Christiane Kramer war dicht umlagert, als sie ihre Arbeit vorstellte.
Zahlreiche Fragen rund um die Medikamentenverordnung beantwortete Apotheker Reinhard Rueppell.
Das Hamelner Programm bot noch mehr: auf Grund der besonders kollegialen ärztlichen Zusammenarbeit in Hameln konnten die Ärzte aus Peking auch eine große Hausarztpraxis (Klütpraxis), das ambulante Operationszentrum (AOZ) und die Notdienstpraxis am Bahnhof besichtigen. Die Besucher aus dem Reich der Mitte erfuhren viel Praktisches aus dem deutschen Gesundheitssystem. Vorträge von verschiedenen Referenten aus Klinik und Praxis ergänzten die Informationen. Auch das vor zwei Jahren von Hamelner Ärzten gegründete Wundnetz Hameln wurde dabei vorgestellt.
Die besondere Bedeutung der Konsultation für Hameln wurde durch einen Empfang im Hochzeitshaus durch die Bürgermeisterin Frau Wehrmann unterstrichen. Sie zeigte sich beeindruckt, dass neben Berlin und Hamburg, unsere Heimatstadt Hameln auf dem Reiseplan stand. Die Gesundheitsregion Hameln kann hiervon langfristig profitieren.
Die Leiterin der chinesischen Delegation Gexian Hou zog ein erstes Fazit:
„Dieser erste Besuch war ein voller Erfolg, wir können aus Hameln viel mitnehmen. Die Zusammenarbeit mit Dr. Lueg ist sehr erfolgreich, wir freuen uns darauf, die Gespräche noch in diesem Jahr in Peking fortzusetzen! Nächstes Jahr kommen wir wieder nach Hameln!“
Unsere Stadt wird also in Zukunft häufiger Ärztebesuch aus China bekommen!