Insulinbehandelte Diabetiker, die als Kraftfahrer am Straßenverkehr teilnehmen, müssen zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer die folgenden Ratschläge kennen und auch beachten:
Im Fahrzeug immer ausreichende Menge von schnell wirksamen Kohlenhydraten (z.B. Traubenzucker, Würfelzucker) griffbereit halten; auch der Beifahrer sollte den Aufbewahrungsort kennen.
Blutzuckerstreifen im Fahrzeug mitführen. Achten Sie auf die Lagerungsbedingungen (auf keinen Fall eine Dose Teststreifen fest im Auto lassen!)
Vor Antritt einer längeren Fahrt aus Sicherheitsgründen und auch aus juristischen Gründen eine Blutzuckerselbstkontrolle durchführen und Ergebnis schriftlich protokollieren.
Bei Hypoglykämie oder Verdacht auf Hypoglykämie Fahrt nicht antreten.
Bei Hypoglykamiezeichen und beim geringsten Verdacht auf Hypoglykämie Fahrt sofort unterbrechen, schnell wirksame Kohlenhydrate nehmen und abwarten, bis die Hypoglykämie sicher überwunden ist
.
Gewohnte Tagesverteilung der Mahlzeiten und der Insulininjektionen einhalten.
Vor Antritt einer Fahrt nie mehr Insulin spritzen und nie weniger essen und nie losfahren, ohne was gegessen zu haben (z.B. kleine Kohlenhydratmenge).
Bei längeren Fahrten jeweils nach etwa zwei Stunden eine Pause einlegen und eine bestimmte Menge Kohlenhydrate essen. Da bei vor allem auch immer neben schnell verfügbaren Kohlenhydraten auch langwirksame KH einnehmen, z.B. grobes Vollkornbrot.
Lange Nachtfahrten möglichst vermeiden. Nachts gegen 3:00 Uhr ist die Konzentration auch bei Nichtdiabetikern nachweislich am schlechtesten. Auch Unterzuckerungen sind zu dieser Zeit besonders häufig.
Die Fahrtgeschwindigkeiten aus eigenem Entschluss begrenzen. Vor und während einer Fahrt keinen Alkohol trinken (auch kein Diätbier).
Diabetikerausweis, Insulin, Insulinspritzen und gegebenenfalls Glukagon mitführen.
Regelmäßige ärztliche Kontrolle und eine halbjährliche Untersuchung der Sehleistung durchführen lassen.
Dr. Andreas Lueg
(07/2009)
Unsere Empfehlung sollen Ihnen im Alltag helfen, mit Diabetes mellitus gut zu leben. Sie ersetzen aber auf gar keinen Fall die persönliche Beratung Ihres Hausarztes oder Ihres Diabetologen.